Schon seit letztem Jahr machen Massenentlassungen in der Tech-Branche von sich reden. Gerade grosse Firmen haben in der letzten Zeit zahlreiche Stellen abgebaut. Dazu gehören etwa die 11’000 Entlassungen bei Meta oder die 12’000 gestrichenen Jobs bei Google – letztere betrafen auch über 200 Arbeitsplätze in der Schweiz. In den letzten Monaten sind zudem hierzulande die Tech-Firmen Crealogix und Nomoko Konkurs gegangen. Dies alles wirkt sich auf die Anzahl der offenen Stellen im IT-Bereich aus. Doch warum kommt es zu diesem Abbau und was bedeutet das für die Jobs in der Schweizer IT-Branche?
Was steckt hinter dem Rückgang?
Warum immer weniger Stellen in der IT-Branche ausgeschrieben werden, hat mehrere Gründe:
- Während der Corona-Pandemie hatte sich das (Arbeits-)Leben grösstenteils in den Online-Bereich verlagert. So stieg die Nachfrage nach Fachkräften in der Informatik und es wurden zahlreiche Jobs rund um die IT geschaffen. Einige von diesen werden nun nicht mehr benötigt – Entlassungen im grösseren Stil sind die Folge davon.
- Gerade Aufgaben in der IT werden immer mehr automatisiert. Auch die vermehrte Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) hat hier ihren Anteil. So braucht es beispielsweise deutlich weniger Programmierer:innen, wenn ChatGPT und Co. Codes selber schreiben und Fehler in den Codes korrigieren können.
- Angesichts der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten besteht eine wirtschaftliche Unsicherheit, die viele Branchen zu spüren bekommen. Dementsprechend sind auch Unternehmen in der Informatik-Branche vorsichtig mit Neuanstellungen. Das bewirkt, dass weniger Jobs in der Branche ausgeschrieben werden.
Die aktuelle Entwicklung in der Schweiz
Die Bewegungen der Anzahl ausgeschriebener Jobs in der IT-Branche in der Schweiz sprechen eine deutliche Sprache. Besonders die Wirkungen in und nach der Corona-Pandemie sind deutlich zu sehen.
Nach einem Boom im Jahr 2019, sank mit dem Beginn der Corona-Pandemie die Zahl der freien Jobs in der IT-Branche zunächst auf unter 10’000. Danach erfolgte ein fast stetiger Anstieg – die Zahl der Vakanzen in dem Bereich wurde bis im Frühling 2022 mit rund 23’000 mehr als verdoppelt. Mit dem Ende der Pandemie setzte dann der Abwärtstrend ein. Dieser beschleunigte sich Mitte letzten Jahres zusätzlich. Im Januar 2024 waren in der Schweiz lediglich noch rund 11’000 Jobs in der Informatikbranche ausgeschrieben.
Wie geht es weiter?
Die künftige Entwicklung bei den Jobs im IT-Bereich sieht, zumindest in naher Zeit, nicht gerade rosig aus. Noch ist der Abbau von solchen Jobs im Nachgang an die Corona-Pandemie nicht abgeschlossen – er dürfte sich dieses Jahr fortsetzen. Die aktuelle geopolitische Lage bringt auch IT-Firmen weiterhin dazu, vorsichtig zu sein mit Neuanstellungen. Die sich abkühlende Konjunktur tut ihr Übriges dazu. Wie sich die Jobs im IT-Bereich angesichts des zunehmenden Einsatzes von KI entwickeln werden, ist noch ungewiss. Die Branche ist aktuell im Umbruch. Die Frage ist vor allem, inwiefern neu geschaffene IT-Berufe den Abbau der traditionellen IT-Jobs auffangen können.
Newsletter abonnieren
Möchten Sie keine News verpassen? Abonnieren Sie hier den Newsletter und wir senden Ihnen ca. 1x pro Quartal per E-Mail Neuigkeiten rund um den Schweizer Arbeitsmarkt.