Arbeitsmarktanalyse: so geht’s und dabei kann sie helfen

Wer sich auf dem Schweizer Arbeitsmarkt strategisch gut aufstellen will, muss wissen, was da draussen passiert. Welche Fachkräfte sind aktuell besonders gefragt? Wo wird es eng? Und wo ergeben sich vielleicht neue Chancen, bevor sie alle entdecken?

Genau hier kommt die Arbeitsmarktanalyse ins Spiel. Sie hilft Ihnen, den Überblick über Ihre Branche, Ihre Region und Ihre Zielgruppen zu behalten. Eine gute Analyse wirft auch einen Blick nach vorne. So erkennen Sie frühzeitig, wo es Handlungsbedarf gibt und wo Sie mit den richtigen Massnahmen Wettbewerbsvorteile erzielen können.

Wie Sie dabei am besten vorgehen, welche Datenquellen sinnvoll sind und worauf Sie achten sollten? Das zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt.

Was ist eine Arbeitsmarktanalyse?

Sie machen sich ein Bild vom Arbeitsmarkt rund um Fachkräfte, die aktuell bei Ihnen arbeiten, die Sie suchen oder die Sie in Zukunft benötigen könnten. Welche Berufsgruppen sind gerade besonders gefragt? In welchen Regionen sind Fachkräfte knapp und wo gibt es vielleicht überraschend viele? Eine gute Analyse hilft Ihnen dabei, genau das herauszufinden.

Dabei geht es nicht nur um den IST-Zustand. Auch Trends und Entwicklungen gehören dazu. So erkennen Sie frühzeitig, wo sich neue Chancen ergeben oder wo Stolperfallen lauern.

Arbeitsmarktanalyse: Schritt für Schritt

Damit die Analyse wirklich etwas bringt, sollte sie gut vorbereitet und strukturiert durchgeführt werden:

1. Ziel definieren

Je klarer das Ziel, desto besser die Ergebnisse. Zur Inspirationen finden Sie hier einige Fragen, die Sie mit einer Arbeitsmarktanalyse klären können:

  • Welche Berufsgruppen sind besonders gefragt?
  • Wo gibt es viele offene Stellen, aber nur wenige Bewerbende?
  • Gibt es saisonale Schwankungen?
  • Und wie verändert sich der Markt über die Zeit?
  • Möchten Sie Gehaltsbenchmarks einholen?
  • Wollen Sie den Arbeitsmarkt in einer bestimmten Region besser verstehen?
  • Möchten Sie herausfinden, welche Fachkräfte in 2–3 Jahren verfügbar sind?

2. Daten sammeln

Hier lohnt sich ein breiter Blick. Welche Organisationen bieten welche Daten?

3. Daten auswerten

Am wertvollsten sind die verschiedenen Datenquellen in Kombination miteinander. Die Problematik liegt aber darin, dass verschiedene Quellen verschiedene Nomenklaturen verwenden.

Sprich: Sie interessiert zum Beispiel, wie der Arbeitsmarkt im Bereich des Berufsbilds «Abdichtungsfachperson» aussieht. Beim RAV heisst dieser Beruf «Abdichter» (gemäss AVAM-2020). Das SECO und BFS arbeiten mit Gruppierungen (CH-ISCO-19), dort fällt der Jobtitel unter «Isolierer, Gebäudehüllen». Je nach Publikation kommt beim BFS aber eine andere Nomenklatur zum Einsatz (SBN = Schweizerische Berufsnomenklatur), dann heisst die Gruppe «Isolierer/innen». Der Berufsbildungsabschluss wiederum heisst «Abdichter/in EFZ» bzw. «Abdichtungspraktiker/in EBA».

Sie sehen, ein Vergleich der verschiedenen Datenquellen stellt eine Herausforderung dar. Es braucht dafür ein Mapping, um zu erkennen, welche Begrifflichkeiten zusammengehören. Dank unserer Ontologie haben wir die Möglichkeit, verschiedene Datenquellen miteinander zu vergleichen.

4. Massnahmen ableiten

Nutzen Sie Ihre Erkenntnisse: Vielleicht müssen Sie Ihre Löhne anpassen, neue Regionen erschliessen oder gezielter in Weiterbildungen investieren. Eine gute Arbeitsmarktanalyse zeigt Ihnen nicht nur den Status quo, sondern was (in Zukunft) möglich ist.

Was bringt mir eine Arbeitsmarktanalyse?

  • Für Arbeitgeber: Sie sehen auf einen Blick, wie gefragt die Fachkräfte, die Sie suchen, wirklich sind und können Ihre Recruiting-Strategie gezielter und erfolgreicher gestalten.
  • Für Personaldienstleistungen: Sie beraten Ihre Kund:innen noch treffsicherer und wissen genau, wo es gerade Engpässe oder Chancen gibt. Wenn Sie den Profilmatcher im Einsatz haben, können Sie auf gewisse Arbeitsmarktdaten zugreifen.
  • Für Bildungsinstitutionen: Sie richten Ihre Kurse und Weiterbildungen danach aus, was auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich gebraucht wird und reagieren frühzeitig auf neue Trends.
  • Für Wirtschaftsförderungen / Standortentwicklungen: Sie erkennen, womit ein Standort punkten kann oder wo Nachholbedarf besteht, um für Unternehmen und Fachkräfte attraktiv zu bleiben.
  • Für Politik und Verwaltung: Sie erhalten eine solide Entscheidungsgrundlage für Gesetze, Förderprogramme oder Massnahmen gegen Fachkräftemangel.
  • Für Verbände: Sie machen sichtbar, was Ihre Branche bewegt und können gezielt Einfluss nehmen, wenn es um die Interessen Ihrer Mitglieder geht.

Möchten Sie Arbeitsmarktdaten für Ihren Zweck nutzen? Wir zeigen Ihnen die Möglichkeiten in einem unverbindlichen Gespräch. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Newsletter abonnieren

Möchten Sie keine News verpassen? Abonnieren Sie hier den Newsletter und wir senden Ihnen ca. 1x pro Quartal per E-Mail Neuigkeiten rund um den Schweizer Arbeitsmarkt.